Barrierefreiheit in der Unternehmenskommunikation gewinnt besonders für Öffentliche Auftraggeber an Bedeutung. Wir wurden mit dem Thema bei unserer Arbeit für das Corporate Design der Berliner Verwaltung konfrontiert.
Die Anforderung bestand darin, dass alle Senats-Dokumente, die als PDF auf der Webseite zum Herunterladen bereitgestellt werden, barrierefrei sein müssen. Die Problematik: Es sind viele Schritte notwendig, um eine korrekte Datei zu erzeugen. So muss die Ausgangsdatei, eine Vorlage in WORD oder Indesign, bereits korrekt angelegt sein (Stichworte: Reihenfolge der Bilder, Tags, Rooting, Bildnamen, Ebenen etc.); als nächstes muss der Gestalter im Programm selbst äußerst präzise arbeiten und alle Regeln beachten. Und zuletzt ist das Dokument in jedem Fall nachzubearbeiten, nachdem es in ein PDF konvertiert wurde. Ein erhebliches Problem stellen die verschiedenen Programmversionen von WORD und InDesign dar und sogar die Rechnerplattform spielt eine Rolle.
Wir arbeiteten bei der Erstellung der Vorlagen („Templates“) mit dem BIK zusammen, einem durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projekt, dessen Ziel es ist, Internet- und Intranetangebote barrierefrei zugänglich zu machen. Allerdings lässt unsere Erfahrung die Aussage zu, dass es beim heutigen technischen Stand (und den zu Grunde zu legenden Fähigkeiten der Grafiker) nahezu unmöglich ist, 100% korrekte Dokumente zu erstellen – Barrierefreiheit ist hier ein Euphemismus. Man kann nur hoffen, dass in Zukunft diese Thematik in die Grafiksoftware der Hersteller stärker eingebunden wird.
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